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Alfred Kubin

Leitmeritz/Böhmen 1877 - Zwickledt bei Wernstein 1959


Kubin verbringt seine Kindheit und Studienzeit in Salzburg, wo er zunächst die Kunstgewerbeschule besucht. Danach beginnt Kubin eine Lehre bei dem Fotografen Beer in Klagenfurt. Einen Selbstmordversuch am Grab seiner Mutter unterbricht diese 1896. Trotz des seelischen Tiefs ringt sich der Künstler dazu durch, die Fotografenlehre abzuschließen. Kubin begibt sich im Frühjahr 1898 nach München, um an Privatschulen und auf der Kunstakademie Graphik und Malerei zu studieren. In der Pinakothek setzt er sich intensiv mit dem zeichnerischen Werk wegweisender Künstler um 1900 auseinander, vorallem mit Klinger, de Groux, Rops, Munch, Ensor und Redon. Der Künstler gerät in einen Schaffensrausch. In den Jahren bis 1904 entstehen hunderte Blätter des berühmt gewordenen "Frühwerks". 1904 lernt er Hedwig Gründler kennen, die Schwester des Schriftstellers Oskar A.H. Schmitz. Sie heiraten noch im gleichen Jahr. Hedwig finanziert den Erwerb des sogenannten "Schlössls" in Zwickledt bei Wernstein am Inn, in das sie 1906 ziehen. Hier widmet sich der Künstler intensiv der Literatur und der künstlerischen Produktion. Reisen nach Böhmen, auf den Balkan, Südfrankreich, Italien, Prag, Berlin, München, Zürich oder Paris ermöglichen es Kubin, mit Künstlerkollegen und Freunden zusammenzutreffen. Der Maler schließt sich 1909 der Neuen Künstlervereinigung München an, die er auf Aufforderung Kandinskys und Gabriele Münters 1911 verläßt, um der neugegründeten Gruppe des "Blauen Reiter" beizutreten. Hier stellt er zusammen mit seinen Freunden Paul Klee und Franz Marc regelmäßig aus. Beeinflusst von Goya, Redon, Ensor und Klinger schafft Kubin Tausende von Federzeichnungen. Kubin schafft zahlreiche Mappenwerke - darunter den berühmten Totentanz von 1925 - und Illustrationen zu mehr als 70 Büchern von Autoren wie Dostojewski, E.T.A. Hoffmann, Poe, Nerval und Strindberg. Alfred Kubin entwickelt aus dichtem und wirren Liniengeflecht phantastisch-dämonische oder verfremdet-erotische Traumwelten mit halluzinativ auftauchenden Spukgestalten. Das Werk des Künstler, von seiner krisenreichen Vita stark beeinflusst, zeugt von seiner düsteren Weltsicht. Mit wichtigen Einzelausstellungen und durch die Veröffentlichung zahlreicher Werke wird Kubins künstlerische Tätigkeit entsprechend gewürdigt. 1930 wird der Künstler Mitglied der Akademie der Preußischen Künste zu Berlin und erhält 1937 den Professorentitel. Ab 1949 ist er Mitglied der Bayrischen Akademie der Schönen Künste und zwei Jahre später erhält er den österreichischen Staatspreis für bildende Kunst. Alfred Kubin verstirbt zurückgezogen im Jahre 1959 in Zwickledt. Zwischen der Albertina Wien und dem Oberösterreichischen Landesmuseum Linz wird der künstlerischer Nachlass des Künstlers aufgeteilt. 1962 werden sein Wohnhaus und die Bibliothek in Zwickledt zur "Kubin-Gedenkstätte Zwickledt", die von der Landesgalerie Linz betreut wird.


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